Mit der Entwicklung des VDH-Hundeführerscheins ist nicht die Forderung verbunden, einen Führerschein verbindlich für alle Hundehalter vorzuschreiben. Es ist ein Angebot für alle
Hundehalter- unabhängig davon, ob Mitglied in einem VDH-Mitgliedsverein oder nicht -, das auf freiwilliger Basis genutzt werden kann.
Mit dem VDH-Hundeführerschein wird auch die Zielsetzung verfolgt, Hundesteuer-Nachlässe (Rabatte) und günstigere Prämien für die Hundehaftpflicht-Versicherung bei Vorlage des
VDH-Hundeführerscheins durchzusetzen.
Der VDH-Hundeführerschein ist eine Prüfung, die auf den sozialverträglichen Hund und das problemlose Auftreten des Gespanns von Hund und Halter im Alltag abzielt. Es wird die Sachkunde eines
Hundehalters mit einem bestimmten Hund überprüft und das konkrete Gespann am Prüfungstag bewertet.
Im Rahmen eines Vorbereitungskurses wird dem Hundehalter vermittelt, dass er das Gehorsamsniveau seines Hundes auch nach bestandener Prüfung zum VDH-Hundeführerschein halten bzw. verbessern soll
und insbesondere bei Verhaltensauffälligkeiten in Richtung Aggressivität umgehend fachmännischer Rat einzuholen ist.
Die Bestimmungen zum VDH-Hundeführerschein sind an die VDH-Begleithund-Prüfung angelehnt, betonen aber noch mehr den Aspekt der Sozialverträglichkeit des Hundes in Alltagssituationen. Wichtiger
Bestandteil des VDH-Hundeführerscheins ist auch die Vermittlung von Sachkunde für den Hundehalter, die geschult und überprüft wird.
Vorbereitungskurse zum VDH-Hundeführerschein werden in unserem Verein nach einheitlichen Kriterien von unserem, dafür vom VDH ausgebildeten und lizensierten Ausbilder, Klaus Papenfuß
durchgeführt.
Die Ausbildung und Prüfung im Rahmen des VDH-Hundeführerscheins basieren auf folgenden Säulen:
Zu Beginn des Kurses werden Unterlagen ausgegeben, die im Selbststudium zu erarbeiten sind. Darüberhinaus wird der Lehrgangsstoff in mehreren Unterrichtsstunden vermittelt und vertieft.
Außerdem stehen die Ausbilder während des gesamten Kurses für Fragen und Probleme der Teilnehmer zur Verfügung. Die Vermittlung von theoretischen Grundkenntnissen, die für die Haltung, den Umgang
und die Ausbildung von Hunden notwendig sind, stehen im Vordergrund. Das so erlangte Wissen wird am Ende des Vorbereitungskurses im Rahmen einer schriftlichen Sachkundeprüfung durch neutrale
Prüfer abgefragt.
Hunde müssen erzogen sein und eine Grundausbildung haben. Sie müssen jederzeit durch den Hundeführer kontrollierbar, also gehorsam sein. Hierzu werden die wichtigsten Grundübungen im Rahmen des
Vorbereitungskurses erarbeitet. Die Erarbeitung einer engen, vertrauensvollen Bindung zwischen Hundehalter und Hund stehen im Vordergrund. Diese führt dazu, dass der Hund in jeder Situation und
an jedem Ort durch den Hundehalter kontrolliert werden kann. Der Gehorsam des Hundes wird im Rahmen einer Prüfung durch einen neutralen Prüfer bewertet.
Im Rahmen des Vorbereitungskurses wird nicht nur der Gehorsam des Hundes erarbeitet, sondern auch ein angemessenes, rücksichtsvolles Auftreten des Hundehalters mit seinem Hund in der
Öffentlichkeit und in Alltagssituationen. Hierbei soll sich der Hund friedlich und sozialverträglich präsentieren und darf trotz großer Ablenkung und starker Belastung nicht unangemessen
aggressiv reagieren. Der Hund muss durch den Hundeführer kontrollierbar und jederzeit beherrschbar sein. Dieser Prüfungsteil hat eine zentrale Bedeutung. Unangemessen und/oder unkontrollierbar
aggressive, sowie wenig frustrations- und stresstolerante Hunde können nicht bestehen.
Aufgrund dieser Übungen mit den strengen Anforderungen an den Hund, sind wesentliche Elemente eines Verhaltens- bzw. Wesenstests abgedeckt. Erhebliche Defizite im Sozialverhalten und eine übersteigerte Aggressivität können in der Regel im Rahmen eines solchen Vorbereitungskurses nicht
kompensiert werden. Die Überprüfung der Sozialverträglichkeit erfolgt durch neutrale Prüfer.
Die Qualität des Hundeführerscheins ist nicht allein von guten und fachlich durchdachten Bestimmungen mit sinnvollen Übungen abhängig, sondern wesentlich von einer guten Infrastruktur mit
qualifizierten Ausbildern und Prüfern. Deshalb können im Rahmen des VDH-Hundeführerscheins nur qualifizierte und vom VDH lizensierte Ausbilder und Prüfer tätig werden.
"Ausbilder" sind fachlich qualifizierte und geprüfte Hundeausbilder, die als Kursleiter der Vorbereitungskurse für die Prüfung "VDH-Hundeführerschein" verantwortlich sind. Nur vom VDH lizensierte
Ausbilder sind berechtigt, diese Vorbereitungskurse durchzuführen.
"Prüfer" sind fachlich qualifizierte, erfahrene und geprüfte Hundeausbilder, die Prüfungen zum VDH-Hundeführerschein mit den drei oben beschriebenen Säulen abnehmen. Nur vom VDH lizensierte
Prüfer dürfen diese Prüfungen abnehmen.